Die 3. Woche von Morando bei uns
Mein Zuhause hat 2 Stockwerke
18. August 2012
Wir haben bei all den bisherigen Pflegehunden und auch eigenen Hunden gemerkt, dass es vollkommen unsinnig ist, den Hunden in mühevoller Arbeit das Treppenlaufen beizubringen. Denn das lernen sie von selbst, weil sie neugierig sind und auch von den anderen Hunden abgucken, wie das rauf und runter laufen so geht. Irgendwann hat es bislang jeder nachgemacht .
Also haben wir auch bei Morando darauf verzichtet. Doch Morando gefiel es gar nicht, wenn Maximilian in den letzten Wochen treppauf ging und plötzlich verschwunden war. Er stand dann im Flur und winselte und wir konnten darauf warten, dass kurz darauf eine Pfütze am Sessel war.
Heute nun hat Maximilian Morando geschnappt, hochgehoben und ins Obergeschoss getragen. Kaum dort abgesetzt, erkundete Morando in aller Ruhe Zimmer für Zimmer. Flur - Schlafzimmer - Flur - Modellbauzimmer - Flur - Arbeitszimmer - Flur - Bad. Zampa und Mila kamen ebenfalls irgendwann nach oben und es gab eine Knuddelrunde für alle.
Während Zampa und Mila selbst die Treppe wieder hinab liefen, traute sich Morando aber nicht. Stand am Treppenabsatz und fiepte. Also hat Maximilian ihn nach unten getragen. Soweit ok.
Maximilian ging aber wieder rauf in sein Zimmer und Morando stand unten im Flur. Guckte. Runzelte seine Stirn (er kann das!) und guckte weiter. Und plötzlich, ganz langsam, von uns nicht weiter beachtet, lief er Stufe um Stufe nach oben. Dort blieb er dann einige Zeit und dann wollte er wieder runter.
Aber die Treppe ist aus seiner Sicht eben schon steil. Also fiepte er erneut. Maximilian hat ihn dann mit Worten angespornt und da wir in den letzten 3 Wochen beim Spaziergang immer und immer wieder das Wort "weiter" benutzt haben und Morando gelobt haben, wenn er ein Pfötchen vor das andere setzte, hat Maximilian ihn mit "weiter" und anderen Lobesworten nimiert. Siehe da, Morando lief vorsichtig aber stetig Treppenstufe für Treppenstufe nach unten und man sah ihm an, wie stolz er auf sich selbst war, als er unten im Flur angekommen war.
Ein weiterer Meilenstein im Zusammenleben ist geschafft
Was Morando in dieser Woche auch gelernt hat, hat er Kira zu verdanken.
Erstens weiß er nun, dass Kira ein Dieb ist (hier am Ende der Seite nachzulesen).
Und zweitens hört er Kira ja in der Transportbox im Auto immer fiepen, wenn es heimwärts geht. Kira ist dann immer außer Rand und Band, weil sie weiß, dass es nach der Rückkehr Fressen gibt und tut ihren Unmut über die lange Fahrt lautstark kund.
Tja ... und was macht Morando neuerdings? Er heult und wufft, wenn wir auf dem Weg zum Spaziergang sind. Na prima. Immerhin kann er also sowohl heulen als auf wuffen, eine neue Erkenntnis für uns :-)
Heute haben wir übrigens erstmals auf die Alcatraz-Sicherung bei Morando verzichtet und die Schleppleine direkt an das ausbruchsichere Geschirr gehakt. Auf die zusätzliche Kette, die die Leine mit dem Zugstopp-Halsband und dem Geschirr verbindet, werden wir ab heute vorerst verzichten.
Morando ist nicht panisch und hat noch nie versucht, rückwärts aus dem Geschirr zu steigen, was ihm bei diesem Geschirr ja eh nicht gelingen könnte. Die Kette wäre also nur Sicherheit, würde der Karabiner der Schleppleine (das hatten wir bei Diana bereits) brechen. Aber Morando ist im Gegensatz zu unserer Diana kein stürmischer Hund und prescht nicht in die Schleppleine, so dass wir auch hier keine Gefahr sehen.
Selbst wenn wir die Schleppleine mal kurz loslassen, weil Morando weiterlaufen möchte und Kira stehen bleibt, wir aber bei Kira bleiben wollen, bleibt er kurz darauf stehen und dreht sich zu uns um. Wartet, bis wir wieder bei ihm sind, bevor er sich wieder in Bewegung setzt.
Generell ist es so, dass er viel eher mitläuft, wenn einer der anderen Hunde in seiner Nähe ist. Sie vermitteln ihm Sicherheit und das ist gut so. Mit der Zeit wird Morando lernen, dass er auch alleine mit uns laufen kann, aber vorerst wird immer mindestens eine der Hundemädels mit von der Partie sein.
So wie vorgestern, als wir bei meinen Eltern im Garten waren. Kira, Morando und ich liefen die 2 Straßen durchs Wohngebiet und Morando verhielt sich absolut vorbildlich. Er hat nicht an die Blumen der Nachbarn gepinkelt, hat den stänkernden Nachbarsrüden ignoriert, lief nicht in oder durch fremde Gärten und blieb auch immer auf dem Bürgersteig. Einzig das mit dem Um-die-Laterne- bzw. Um-den-Baum-laufen müssen wir noch üben.
Auch bei meinen Eltern selbst gab es keine Probleme. Er markierte nicht im Garten und zeigte zwar Zurückhaltung, aber keine extreme Angst. Klar geht es nicht zu diesen für ihn fremden Personen hin, aber er fraß die ihm hingeworfenen Leckerlis nach einiger Zeit.
Kira zeigte Morando auch hier, dass er vor nichts Angst haben muss. Sie patschte natürlich mitten durchs Blumenbeet und erkundete mutig das gesamte Grundstück.
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