Hilferuf von respekTiere e. V. vom 14. August 2012

16.08.12 Wilma - eine Aschenputtelgeschichte?

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Wir berichteten über die Rückgabe von Wilma und suchten dringend eine Pflegestelle. Bis Ende der Woche wollten die Besitzer noch warten und sie dann ins Tierheim übergeben. Aber es kam noch schlimmer als wir uns je erträumt hatten.

Wilma wurde in Deutschland von einer sardischen Hündin auf einer Pflegestelle geboren. Für sie standen die Sterne immer gut, denn im Gegensatz zu vielen anderen sardischen Hunden, musste sie nie Leid erfahren. Geborgen im Kreise ihrer Mutter und Geschwister durfte sie aufwachsen. Als dann die Interessenten sie besuchten, sollte ihr Glück weiterhin anhalten. Welches Glück, fragen wir uns heute?

Als sich gestern unsere Leitung der Hundvermittlung mit der Familie und Wilma treffen wollte um den Hund zu beurteilen damit die Vermittlungsseite erstellt werden kann und es auch galt die richtige Pflegestelle zu finden, kam alles anders. Am Treffpunkt am Wald kamen die Besitzer mit Wilma an einer völlig zerfledderten Leine und dem EU-Ausweis auf unsere Kollegin zu. Sie drückten die Leine in ihre Hände und die einzigen Worte waren "hier ist ihr Eigentum zurück". Sie drehten sich um und verschwanden mit dem Auto. Unvorstellbar? Nein, tatsächlich gibt es das auch in Deutschland. Nichts ist zurückgeblieben von den ersten Momenten als sie strahlend über die kleine Wilma gebeugt sassen und schwärmten, die Verantworung übernahmen für ein junges Lebenwesen und versprachen immer für sie da zu sein. Was ist in den zwei  Jahren passiert? Was hat sich verändert?

Wilma stand im Wald mit unserer Kollegin. Sie schaute noch lange dem Auto nach, konnte es nicht fassen. Ihre runden, bildschönen Augen betrachteten die neue Frau am Ende der Leine. Es konnte ihr keiner erklären. Keiner konnte ihr sagen, was genau passiert ist und was nun passieren wird. Für Wilma begann ein Alptraum oder vielleicht die Wendung in ihrem Leben. Wir konnten eine Pflegestelle aktivieren, die sich sofort bereit erklärte Wilma zu übernehmen, damit sie nun nicht herumgereicht werden müsste. So lag Wilma nur knapp eine Stunde später im Auto auf dem Weg von Wuppertal nach 64347 Griesheim. Zwei Stunden lag sie ruhig im Kofferraum auf einer Decke. Auf der neuen Pflegestelle wurde sie von zwei Rüden freundlich begrüßt. Für sie war es erst einmal zu viel. Sie zeigte die Zähne und sofort liessen die Rüden sie in Ruhe. Sie merkten, dass Wilma einige Zeit brauchen würde um zu verstehen. Verstehen? Wird sie jemals verstehen?

Einen Tag später bekommen wir die ersten Nachrichten von der Pflegestelle. Wilma ist eine aufgeweckte, freundliche Hündin. Sie versteht sich mit allen Hunden, ist sehr agil aber auch super anhänglich und verschmust. Die erste Runde am Abend mit vielen Hundeschnauzen bestritt sie wedelnd und interessiert. Gerüche saugte sie auf und fand schnell Spuren von Wild. Der Jagdtrieb ist also da und muss in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Dennoch schläft sie ruhig durch und ist Bescheiden. Die nächsten Tage werden mehr Informationen bringen und dann wird auch die Vermittlungsseite für die kleine Zuckermaus erstellt.

Das Aschenputtel soll nun endlich zur Prinzessin werden. Nicht nur geduldet, sondern geliebt, als Familienmitglied akzeptiert und vor allen Dingen auf ihre Bedürfnisse eingehend suchen wir eine passende Familie. Wilma muss sicherlich beschäftigt werden. Fährtensuche, lange Spaziergänge, Spieleinheiten wären ganz fantastisch. Ansonsten zeigt sie ein sehr ausgeglichenes Wesen ist nicht hektisch oder unruhig.

Bitte melden Sie sich unter  sabine.lennertz@respektiere.com wenn Sie sich für die bildhübsche Hündin interessieren.

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